Der Text wurde von John Lennon geschrieben und beschäftigt sich mit dem Versuch die Texte der Beatles zu interpretieren. Die Frage, was sich der Künstler bei seiner Kunst wohl so gedacht hat, beschäftigt die gesamte Kunstindustrie. Ich glaube, zu einem Teil gibt es den Schaffensprozess, der zunächst ohne tiefes Nachdenken erfolgt. Die Interpretation (Neudeutsch: Storytelling) erfolgt dann erst später, wenn es um den Vertrieb des Werkes geht. So oder so gefällt mir an Glass Onion die unaufgeregte Eleganz des Stücks. Auf Spotify finden sich derzeit mehr als 40 Versionen des Lieds – offensichtlich gefiel es auch vielen anderen.
Insgesamt wurden im Studio 34 verschiedene Richtungen des Lieds aufgenommen. Die finale Version folgt dann der auf der Beatles Anthology zu hörenden 33. Version. Das Album selber zeigt einerseits wie experimentell und vielseitig die Beatles unterwegs waren. Andererseits zeigt die Vielfalt auch, wie sehr sich die vier Musiker bereits mit ihren Solokarrieren und ihrem eigenen Leben nach den Beatles beschäftigten.
Die Beatles stoppten nach der zweiten USA Tournee ihre Live Konzerte und traten nur noch einmal beim Rooftop Konzert auf. Es fand am 30. Januar 1969 auf dem Dach des Apple Corps Studios statt. Ungefähr zur Zeit, als sich die Beatles von live Konzerten zurückzogen, kam der Umschwung von Mono auf Stereo. So begannen die Beatles nach dem Rücktritt von live Konzerten sich mehr auf das experimentelle Arbeiten im Studio zu konzentrieren, zu dem auch Experimente mit Stereoeffekten gehörte. Auf Glass Onion wurden verschiedene Instrumente eindeutig dem linken oder rechten Kanal zugeordnet. Z.B. Bass links und Schlagzeug rechts. Sitzt man vor dem Soundboard, bekommt man diesen Effekt in wunderbarer Räumlichkeit zu hören.