Liebesschmerz: “Who is next in line to get hurt / Who is next in line to get speared”, fragt Benjamin Clementine in “Then I heard a bachelor’s cry” und inszeniert in drei Akten ein Liebesdrama vom Feinsten. Er beginnt mit seiner warmen Stimme die Melancholie der Einsamkeit zu beschreiben. Sein “Who” klingt dabei wie ein Schmerzensschrei. Und dann plötzlich greift er in die Tasten und fährt ein gewaltiges Gewitter aus Entschuldigungen und Zukunftsängsten auf, was in einer in Kopfstimme gesungenen “Who …” endet. Im Dritten Akt kehren wir zurück zum ersten Thema. Das Warten auf den nächsten Schmerz kann beginnen.
Benjamin Clementine ist ghanaischer Herkunft. Als 2 Meter grosser Riese mit hochstehender Frisur eine echte Erscheinung. Auch seine Stimme, die sich durch wärme und mühelose Intensität auszeichnet ist eine absolute Erscheinung.
Seine Lebensgeschichte beginnt in London, wo er 1988 geboren wurde und 20 Jahre lebte, bis er, wegen einer gescheiterten Beziehung beschloss in die Stadt der Liebe zu ziehen: Paris. Aber nur, weil es nah bei London war. Hier lebte er zeitweise als Obdachloser und machte in Bars, Zügen oder im Freien Musik bis er einigen bedeutenden Menschen auffiel und das Album “At least for now” aufnahm. Das hat es in sich und mir gefallen da gleich einige Stücke. Als ich die Platte zum ersten Mal hörte dachte ich immer: “Was macht der da?” Ein bisschen was dazu erzählt er im folgenden Interview.